Coca-Cola HBC setzt auf Karton statt Plastik

Vorhang auf für eine Weltpremiere: Seit September versieht Coca-Cola HBC Österreich die 1,5-Liter-Multipacks seiner Limonadenmarken mit einem Karton-Clip und einer Papierbanderole statt mit Schrumpffolie. Voraussichtlich werden dadurch jährlich 200 Tonnen Plastik eingespart.

„Als Dreh- und Angelpunkt unserer Produktion für den heimischen Markt ist das Abfüllwerk in Edelstal sehr stark in unsere Nachhaltigkeitsagenda eingebunden: Neben dem schonenden Einsatz von Wasser und Energie und entsprechenden Projekten ist der Standort maßgeblich an der Umsetzung nachhaltiger Verpackungsinnovationen beteiligt. Wir setzen bei unserem gesamten in Österreich produzierten Portfolio zu 100 Prozent auf recyceltes PET, fördern Mehrweg-Lösungen und bringen bei Dosengebinden bereits seit einigen Jahren kartonbasierte Umverpackungen auf den Markt“, erklärt Felix Sprenger, Supply Chain Director bei Coca-Cola HBC Österreich.

Als strategischer Abfüllpartner der The Coca-Cola Company betreibt der Getränkehersteller im burgenländischen Edelstal ein Produktions- und Logistikzentrum, welches auf elf Linien den überwiegenden Teil der Produkte aus dem Hause Coca-Cola sowie die Mineralwassermarke Römerquelle für den österreichischen Markt produziert. Abgefüllt wird außerdem auch für Exportmärkte.

Wir sind sehr stolz darauf, in Österreich – nach einer rund dreijährigen Entwicklungs- und Testphase – erneut eine Pilot- beziehungsweise Vorreiterrolle im Bereich nachhaltiger Innovationen einnehmen zu können. Erwin Hächl Felix SprengerSupply Chain Director bei Coca-Cola HBC Österreich

Die nachhaltige Alternative zu Foliengebinden

Nach den Dosen-Multipackungen nahm Coca-Cola HBC jetzt seine PET-Flaschen in den Blick, genauer gesagt deren Sekundärverpackung. Auf der Suche nach nachhaltigeren Alternativen wurde der Getränkehersteller auf die neue kartonbasierte recycelbare Verpackungslösung des jahrelangen Partners Krones aufmerksam: LitePac Top ermöglicht es, PET-Flaschen plastikfrei zu Gebinden zusammenzufassen. Der Karton-Clip lässt sich nicht nur auf verschiedene Behälterarten aufsetzen, sondern ist auch in seiner Ausführung variabel und exakt auf die Behälter- und Gebinde-Eigenschaften anpassbar. Für schwere Gebinde, wie beispielsweise im Fall der 1,5-Liter-Sechserpackungen bei Coca-Cola HBC, eignet sich LitePac Top Strap besonders gut, da eine Banderole für zusätzliche Stabilität sorgt.

LitePac Top Strap auf einen Blick

Karton-Clip unterhalb des Flaschenhalses hält Gebinde in Formation
Integrierter Tragegriff auf Kartonbasis sorgt für bequemes Greifen
Banderole gibt zusätzliche Stabilität
Je nach Anwendungszweck aus Wellpappe oder Kraftkarton herstellbar
Vollständig recycelbar
Stabile und sichere Ausführung für Lagerung und Transport
Banderole fungiert als Funktionsfläche (individuelle Bedruckung möglich) und deckt die Barcodes der Einzelflaschen ab (Barcode Masking)
Flexibilität bei der Wahl des Verpackungsmaterial-Herstellers

Gemeinsam mit den beteiligten Verpackungsmittel-Herstellern entwickelte das Team der Krones Verpackungstechnik eine perfekt auf die Ansprüche des Kunden angepasste Lösung. Wichtig war vor allem ein praktisches Handling der Gebinde: Sie müssen reißfest und tragfähig sein. Für den Transport auf Paletten und den Verkauf im Markt sollen sie sich außerdem gut stapeln lassen.

Ein noch ungewohnter Anblick im Supermarkt: PET-Flaschen mit papier- und kartonbasierter Umverpackung
Die Gebinde sind ebenso einfach zu handhaben wie zu recyceln: Ein Karton-Tragegriff sorgt dafür, dass die Gebinde bequem zu tragen sind. Bildnachweis:
Christian Lendl
Danach einfach Clip aufreißen, Flasche herausnehmen, Clip und Banderole mit dem Altpapier recyceln. Bildnachweis:
Christian Lendl

Reibungslose Integration der Verpackungsmaschine

Um die Flaschen mit Karton-Clip und Banderole zu versehen, setzte Coca-Cola HBC auf ein neu entwickeltes Maschinenkonzept von Krones, das auf der bewährten Variopac Pro Baureihe basiert. Hinter dieser Konfiguration verbirgt sich eine platzsparende Kombination aus Packer und je zwei Modulen für das Banderolieren und Anbringen der Karton-Clips in einer Maschine.

Flexibler Verpackungskünstler

Der bewährte Verpackungsmaschinen-Baukasten Variopac Pro ermöglicht das Erstellen von Sekundär- und Tertiärgebinden auf nur einer Maschine und hat ein großes Verarbeitungsspektrum: Ob Pads, Trays oder Wrap-around-Kartons, ob mit, ohne oder auch „nur“ in Folie – die verschiedenen Modelle des Variopac Pro decken zahlreiche Arten des Verpackens ab. Seit Kurzem besteht außerdem die Möglichkeit, statt Schrumpfgebinde auch nachhaltige Karton-Umverpackungen zu verarbeiten. Auch Veränderungen im Verpackungskonzept steht der Variopac Pro offen gegenüber: Er lässt sich jederzeit einfach umrüsten oder erweitern und problemlos in bestehende Anlagen integrieren.

Auf einen Blick:

Modulkonzept mit Basismaschine, Zuschnittmagazin und -zuführeinheit, Gebindeformeinheit, Folieneinschlagmodul und Schrumpftunnel
Ergänzungsmodule für die Applikation von Kunststoff-Tragegriffen, das Aufsetzen von Clip-Elementen, das Applizieren von Banderolen sowie das Einsetzen eines Gefaches verfügbar
Breites Leistungsspektrum von 30 bis zu 150 Takten pro Minute, je nach Modell sowie Gebindeart und -abmessungen

Mögliche Verpackungsvarianten:

Große Modellvielfalt für Tray-, Shrink-, Pad-Shrink-, Tray-Shrink- und Wrap-around-Verpackungen
Möglichkeit zur Verarbeitung von Karton-Clips und Papierbanderolen, falls gewünscht auch kombiniert mit Tertiärverpackungen

Bei Coca-Cola HBC Österreich in Edelstal sollte sich der neue Variopac Pro in eine bestehende PET-Linie einfügen. „Die Integration der Maschine verlief reibungslos – und das sogar im laufenden Betrieb. Der große Vorteil bestand darin, dass bereits ein konventioneller Schrumpfpacker in der bestehenden Anlage vorhanden war und somit gleichzeitig der neue Variopac Pro auf einer freien Fläche aufgestellt werden konnte. Dank guter Projektplanung ist es uns gelungen, während des Projekts keine ungeplanten Stillstandszeiten zu haben. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war die vorausschauende gemeinsame Planung mit dem Team von Krones sowie die Vorbereitung der Schnittstellen bei der Überholung im vergangenen Herbst. Somit konnten wir den eigentlichen Aufbau und die Positionierung der Maschine inklusive der mechanischen Verschraubung und elektrischen Verkabelung im laufenden Betrieb durchführen“, gibt Michael Simecsek, Plant Engineering Manager bei Coca-Cola HBC Österreich, Einblick in den Projektverlauf.

Er betont außerdem: „Unsere Erfahrungen bezüglich der Maschine sind sehr positiv. Wie auch bei anderen neuen Verpackungssystemen, die zudem ein adaptiertes Handling erfordern, war auch diese Innovation mit Lerneffekten verbunden. Das Krones Team war aber immer mit Rat zur Stelle, sei es bei Fragen, für Schulungen oder auch die Optimierung des Systems.“

Speziell bei diesem Projekt haben wir an der Zusammenarbeit mit Krones die offene, partnerschaftliche Gesprächskultur sowie die Lösungsorientierung und Hilfsbereitschaft des Teams geschätzt. Erwin Hächl Michael SimecsekPlant Engineering Manager bei Coca-Cola HBC Österreich

Zuerst wird die Banderole angelegt. Das Kartonband wird von einer Rolle abgewickelt, zugeschnitten und verklebt.
Der in Form gebrachte Ring wird über die Gebinde gezogen.
Aus einem weiteren Magazin heraus werden die Karton-Clips zuerst vorgefaltet, entnommen und dann …
… über die Flaschenköpfe gesetzt.

Nachdem sich LitePac Top Strap in den Testläufen bewährt hatte, begann im September 2023 die Markteinführung in Österreich. Schritt für Schritt wurden die Kunststoffgebinde in den Supermärkten durch LitePac Top Gebinde ersetzt. Voraussichtlich lassen sich dadurch künftig rund 200 Tonnen Kunststoff pro Jahr einsparen. Aber nicht nur das freut die Umwelt: Denn als weiterer Nebeneffekt sinkt auch der Energieverbrauch in der Produktion, da – im Vergleich zum Verpacken in Plastikgebinde – kein Schrumpftunnel mehr nötig ist.

Parallel zur Einführung von LitePac Top in Österreich prüfen wir stetig neue Technologien, Möglichkeiten und Innovationen, um unser Portfolio noch nachhaltiger zu gestalten. Die Reduktion von Sekundärverpackungsmaterialien und die Erhöhung von Recycling-Anteilen in der Produktion sind wichtige Bausteine dieser Strategie. Erwin Hächl Felix SprengerSupply Chain Director bei Coca-Cola HBC Österreich

Sowohl Coca-Cola HBC als auch Krones haben sich dem verantwortungsvollen Umgang mit Verpackungsmaterialien verpflichtet. Und mit der Markteinführung von LitePac Top für PET-Flaschen ist dank dem deutlich geringen Energieverbrauch in der Produktion und dem Verzicht auf Plastik ein weiterer Schritt hin zu einer nachhaltigeren Getränkeindustrie gesetzt worden.