Ein Blick in den Arbeitsalltag eines Elektroingenieurs bei Krones

Entwickeln, konstruieren, reparieren: Als Elektroingenieur ist man für ein vielseitiges Aufgabengebiet verantwortlich und kann somit in verschiedenen Bereichen arbeiten – angefangen beim Kundenservice über Fertigung und Montage sowie Installation und Wartung bis hin zu Entwicklung und Forschung. Was einen als Berufseinsteiger im Bereich der Antriebstechnik bei Krones im Arbeitsalltag erwartet, erzählt Lukas Stober im Interview.

Lukas studierte Elektro- und Informationstechnik dual an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg. Bei Krones begann er 2016 im Zuge des dualen Studiums seine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik. Lukas unterstützte unter anderem das Team des Ausbildungszentrums bei der Einführung von Magellan, einer HR-Verwaltungssoftware zur Erstellung von Versetzungsplänen, Beurteilungen und Berichtsheften sowie bei der Systemverwaltung. Dazu hielt er an den Standorten Flensburg und Nittenau Schulungen sowohl für damalige Azubis als auch für die Mitarbeitenden in den Abteilungen, die die Azubis betreuen. 2019 absolvierte Lukas dann ein Praxissemester und verfasste 2020/2021 seine Bachelorarbeit in der Abteilung CDA Technical Owner Drives, in der er zurzeit arbeitet. Nach viereinhalb Jahren hatte er gleich zwei Abschlüsse in der Tasche – als Elektroniker und als Bachelor in Elektro- und Informationstechnik. Doch das war nicht alles: Um das erworbene Wissen zu vertiefen, schloss Lukas 2022 erfolgreich sein Studium mit dem Master of Engineering ab.

Programmierung und Datenauswertung

Seit September 2022 ist Lukas ein festes Mitglied des „Corporate Digitalization and Automation“-Teams und in der Antriebstechnik tätig. Zu seinem Aufgabenbereich gehören vielfältige Tätigkeiten rund um unterschiedliche Projekte, für die er hauptsächlich programmiert und Daten auswertet, wie zum Beispiel die VisiWin-Programmierung. Dabei geht es um eine Prozessvisualisierungssoftware, mit deren Hilfe zu installierende Touchscreens zur optimalen Bedienung eingestellt werden. Seine Aufgabe besteht zum einen darin, Seiten mit numerischen Ein- und Ausgaben, Bildern und Knöpfen für eine neue Maschine zu erstellen und zum anderen den gegensätzlichen Teil in der B&R-Steuerung dafür zu schreiben, damit Funktionen ausgeführt werden können, die der Bediener dann auswählt. „Aktuell beschäftige ich mich die meiste Zeit damit. Je nachdem, wo unser Projekt zurzeit steht und welche Themen dabei anfallen, ändert sich mein Aufgabenbereich“, erzählt Lukas.

*Das Team von Lukas stellt unter anderem verschiedene Parameter für die spätere Maschinenbedienung ein.*

Bei einem aktuellen Projekt geht es um das Programmieren des Prototyps einer Maschine für eine anstehende Auslieferung. Die Anlage soll so umgestellt werden, dass sie runde und eckige Flaschen gleichzeitig sortieren kann. Dafür müssen die Parameter so eingestellt werden, dass der Roboterarm die neue Flasche greifen kann. „Wir kümmern uns aktuell unter anderem um das Einrichten verschiedener Parameter zum Einstellen einer CNC-Kurve, der Verfahrkurve eines Roboters. Ziel ist dabei, die Verfahrkurve wieder so hinzubringen, dass Flaschen verschoben werden, ohne dass andere Flaschen umgeräumt werden. An dieser Stelle kann man erkennen, welche Parameter angepasst werden müssen, um Kollisionen zu vermeiden“, erklärt Lukas.

Um einen Überblick über die Projektphasen und den Zeitplan zu behalten, nutzt sein Team ein Kanban-Board, auf dem Themen stehen, die demnächst bearbeitet werden müssen. Einmal wöchentlich gibt es einen Abstimmungstermin, in dem die Projektbeteiligten berichten, was sie geschafft haben. Sie sprechen untereinander Prioritäten in Bezug auf anstehenden Aufgaben ab, was für eine bessere Orientierung sorgt.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für einfachere Bedienung

Parallel dazu ist sein Team fürs Erstellen von Wizards, also Setup-Assistenten, zur Maschineneinrichtung zuständig. Diese geben an einem Bildschirm eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und helfen den Anwendern, die Maschinenparameter leichter zu messen – zum Beispiel beim Greifen von Flaschen – oder einen besseren Punkt zum Messen bereitzustellen, wenn es zum Beispiel um den Abstand zwischen der Lichtschranke und der Robotermitte geht. „Wir wollten bei unserem aktuellen Projekt auch die Möglichkeit haben, die Messung der Parameter zu überprüfen und zu verbessern, wenn es eine Abweichung gibt. Uns war es deshalb im Projekt wichtig, eine Anleitung zum Einstellen zu haben, da dieser Wert recht wichtig für die Prozesssicherheit ist, damit Behälter exakt gegriffen werden“, so Lukas.

Außerdem betreut Lukas Praktikanten , die in seiner Abteilung ein Pflichtpraktikum machen. „Wir haben derzeit einen Praktikanten, der uns dabei hilft, VisiWin-Seiten zu erstellen“, erzählt Lukas.

Ein abwechslungsreicher Job

Am besten gefällt ihm an seinem Job, dass dieser sehr abwechslungsreich ist. „Ich programmiere zwar die meiste Zeit, doch sind die Aufgaben immer unterschiedlich. Zudem programmiert man in verschiedenen Umgebungen und Programmiersprachen oder hat mal eine andere Tätigkeit, wie beispielsweise Messdaten zu analysieren oder Drehmomente und Kurven von den Motoren auszuwerten, um die Verfahrkurve einer Roboterbewegung weiter zu optimieren und mehr Dynamik herauszuholen“, erzählt Lukas.

Abgesehen von den Rechnern, Softwares und Arbeitsgeräten kann Lukas bei der Arbeit nicht auf Tee und das gemeinsame Mittagessen mit seinem Team verzichten. „Der regelmäßige Austausch ist mir sehr wichtig. Was ich außerdem sehr an unserem Team schätze, sind unsere Gruppendynamik und ein Anspruch an hohe Qualität – also dass jeder dabei engagiert ist, sich selbst oder die gemeinsame Arbeitsweise zu verbessern“, sagt Lukas.